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Das Morganexperiment

Diese Animation zeigt ein vom Genetiker Thomas H. Morgan durchgeführtes Experiment zur monohybriden Kreuzung.

Bei diesem Experiment legt Morgan sein Augenmerk auf die Augenfarbe einer Fliege, der Drosophila. Sie besitzt zwei als „rein” bezeichnete Linien. Dies bedeutet, dass aus Kreuzungen innerhalb dieser Linie hervorgegangene Individuen den Phänotyp ihrer Eltern besitzen. Eine dieser Linien entspricht dem Phänotyp „wild” mit roten Augen, die andere dem Phänotyp „Mutant” mit weißen Augen.

Morgan stellt Untersuchungen an einer großen Fliegenpopulation an und wendet eine strenge statistsiche Methode. Er kreuzt Weibchen vom rotäugigen Phänotyp „wild” mit Männchen vom weißäugigen Phänotyp „Mutant” (Elterngeneration P). 
Er stellt fest, dass sämtliche Individuen der Tochtergeneration F₁ den Phänotyp „wild” aufweisen. Eines der zwei Merkmale der Elterngeneration ist verschwunden. Morgan schlussfolgert, dass das Allel vom Typ „Mutant” (w) des für die Augenfarbe verantwortlichen Gens rezessiv und das Allel für den Phänotyp „wild” (w+) dominant ist.

In einem zweiten Schritt kreuzt er Individuen der Generation F₁ und stellt fest, dass in der Generation F₂ 25 % der Nachkommen das rezessive Merkmal aufweisen. Diese Ergebnisse werden durch die von Mendel aufgestellten Regeln bestätigt, allerdings besteht ein Unterschied: Die Individuen der Generation F₂, die das rezessive Merkmal aufweisen, sind alle männlich.

Morgan schlussfolgert, dass das Gen für die Augenfarbe bei Drosophilafliegen vom Geschlechtschromosom, genauer vom X-Chromosom, getragen wird. Es befindet sich nicht auf dem Y-Chromosom. Auch bei männlichen Individuen bestimmt einzig das vom mütterlichen Gameten getragene X-Chromosom die Augenfarbe. Die Übertragungsweise des Gens für die Augenfarbe ist an das Geschlecht gebunden.

Bei Fruchtfliegen wie bei Menschen enthalten die Zellkerne eine bestimmte Anzahl von als Autosomen bezeichneten Chromosomenpaaren (3 Paare in Drosophilafliegen und 22 in Menschen) und ein Paar Geschlechtschromosomen. Bei Weibchen sind diese Geschlechtschromosomen zwei X-Chromosomen, bei Männchen ein X- und ein Y-Chromosom.

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